Juli 14, 2011

Die Enklave

Autorin: Ann Aguirre
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-442-26812-2
Originaltitel: Enclave
Genre: Science Fiction, Dystopie,YA
Gekauft bei: Liber Novus

Die Oberfläche der Erde ist durch Säureregen und glühende Hitze unbewohnbar geworden. In den U-Bahn-Tunneln einer zerstörten Großstadt leben die junge Jägerin Zwei und ihr Partner Bleich, die sich Tag für Tag bemühen, genügend Nahrung für ihren Stamm zu erlegen. Da wird Zwei an die Oberfläche verbannt. Ein sichere Todesurteil! Darum kann sie kaum glauben, dass Bleich beschließt, sie zu begleiten. Doch der würde alles tun, um Zwei nicht zu verlieren... (Umschlagtext)

Warum hab ich's gekauft?
Ich habe viele unterschiedliche Meinungen zum Buch gelesen, allerdings vorwiegend positive. Da es (endlich!) mal ein Einzelband war (hoffe ich?), lag es natürlich nahe, das Experiment zu wagen.

Was mir gefallen hat:
Ann Aguirre schafft es, auf eine bedrückende Art und Weise, eine dunkle zukünftige Welt zu erschaffen, die mich nicht nur erschaudern hat lassen, ich hatte auch Spaß daran, immer zu überlegen, welche Gegenstände Zwei sieht, da nur selten wirklich gesagt wird, was es denn ist - es sind Gegenstände aus unserer Zeit, die die Jahre überdauert haben.
Zuerst dachte ich, das Sakrileg der übersetzten Namen würde es schwer machen, das Buch zu lesen, aber nachdem gleich zu Beginn erklärt wird, wie die Menschen in der Enklave zu ihren Namen kommen, war ich mit "Zwei" und "Bleich" einverstanden.
Zum Ende der Geschichte blieben viele Fragen, aber das finde ich o.k., es hätte eigentlich nur denLesefluss verlangsamt - was übrigens die große Stärke des Buches ist: die Autorin verliert sich nie ins Detail, sondern es läuft in einem stetigen Tempo von der ersten bis zur letzten Seite.

Was mir nicht gefallen hat:
"Die Enklave ist Ann Aguirres erste romantische Dystopie" steht im Klappentext. Nun, von Romantik habe ich leider sehr wenig mitbekommen, diese ist wirklich nur eine Nebensächlichkeit. Wer also große Gefühle erwartet, der wird bitter enttäuscht.
Andererseits kämpfen die Hauptfiguren hier um ihr Überleben, also ist es realistisch betrachtet einfach unwichtig romantische Gefühle zu zeigen.
Außerdem finde ich das Buch leider mit 345 Seiten etwas arg kurz.

Fazit:
Die Enklave ist ein spannendes Abenteuer mit nachvollziehbar handelnden Charakteren, das sich obendrein auch wirklich exzellent lesen lässt. Außerdem ist das Buch aufgrund seiner Kürze ideal für zwischendurch bei einem fairen Preis von 14 Euro (stabil mit Klappenbroschur).
Wer nicht unbedingt die große Liebe sucht, sondern reine YA Dystopie, der liegt hier sicher nicht falsch.

Meine Bewertung:

4 Kommentare:

  1. 'romantische dystopie' ist schon der richtige ausdruck, solange man 'romantik' als stilepoche nimmt und nicht mit dem umgangssprachlichen synonym für kitsch und schwärmerei verwechselt. so sind z.b. auch verbrechen aus leidenschaft ein typisch romantisches thema, sozialdarwinismus eine romantische ideologie und weltschmerz durchaus eines der 'großen gefühle' im sinne der romantik!

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  2. Leider fürchte ich, dass diese Bedeutung von Romantik nicht die war, die Blanvalet im Sinne hatte, als der Klappentext verfasst wurde.
    Da die Romantik in der klassischen Literatur eine meiner liebsten Stilrichtungen ist (neben Sturm und Drang und gothic novels), ist mir aber durchaus klar, dass DIESE Romantik passen würde (es ist im englischen ja so viel einfacer, da heißt das eine "romance", das andere "romanticism")

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  3. Indeed yes! Nur eine Nebensache bleibt mir da noch rätselhaft: was bedeutet Y A im Zusammenhang mit Dystopie?

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  4. Etwas spät meine Antwort, aber was soll ich machen :) YA bedeutet "Young Adult", also richtet sich an ein jugendliches Publikum ab so ca. 15/16 Jahren.
    Ich kann zwar nicht sagen, wie es in 10 Jahren aussieht bei mir, aber momentan mag ich es ganz gerne auch wenn ich in nicht allzuvielen jahren eine 3 vorn beim alter stehen hab...

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